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Bilanz

Seit Dezember 2005 steht nun unser Haus, im August 2006 haben wir die EG-Wohnung bezogen, im November 2007 ist die obere Wohnung bezogen worden - Zeit für eine Endbilanz...

Qualität
Hier gibt es null und gar nichts zu meckern, wir haben selten so gerade Wände erlebt. Bei der Kellerabdichtung gab es ja etwas Ärger, aber inzwischen ist alles zu unserer Zufriedenheit behoben.

Handwerker
Die wenigen die wir hatten (nachträgliches Dachfenster, Estrich) haben gute Arbeit geleistet. Trotzdem hätten wir für die anderen Arbeiten auf keinen Fall Handwerker haben wollen, auch wenn alles dadurch vielleicht etwas länger gedauert hat.

Zeit
Das war der Faktor, den wir am stärksten unterschätzt hatten. Zum einen hatten wir nicht einkalkuliert, dass uns ein fest eingeplanter Helfer abspringen würde, zum anderen dauern viele Ausbauschritte am Anfang einfach länger. Die extrem lange Kälteperiode am Anfang des Jahres 2006 hat dann noch ihr übriges getan. Darüber hinaus haben wir auch den Umfang der Arbeiten für ein so großes Haus gewaltig unterschätzt. In unserem Fall war es aber richtig, dass wir viel Urlaub für das Dämmen und Beplanken verwendet haben, sonst hätten wir im Haus weiterhin nicht heizen können, was den weiteren Ausbau noch mehr verzögert hätte. Und endlos Zeit lassen mit dem umziehen kann man sich schon aus finanziellen Gründen normalerweise nicht. Der Ausbau der zweiten Wohnung hat noch einmal fast ein Jahr gedauert, da irgendwann die körperlichen Reserven aufgebraucht sind. Inzwischen bauen wir im dritten Jahr und ein Ende ist so langsam abzusehen...

Geld
Man kann noch so vorsichtig kalkulieren und Puffer und Reserven einplanen, die Ausgaben übersteigen den geplanten Rahmen in der Regel am Ende doch. Bei vielen Posten haben wir mehr ausgeben müssen als gedacht, nicht weil wir tolle Designersachen haben wollen, sondern weil Baumaterial einfach teuer ist. Und bei den Grundinstallationen kann man nicht sparen, das rächt sich später. Wir haben glücklicherweise von Anfang an bei der Endausstattung keine Extravaganzen gewollt, so dass der Posten etwas niedriger ausgefallen ist, aber insgesamt sind die Reserven aufgebraucht. Bewährt hat sich für mich die Nutzung einer selbstgestrickten Budgetdatenbank, bei der für alle anfallenden Posten feste Beträge vorgesehen waren und eine ständig aktuelle Übersicht über die noch vorhandenen Mittel abgerufen werden kann. So war es auch kein Problem, bei Posten mit geringeren Ausgaben auf andere Posten umzuschichten oder neue Posten zu erfassen, wie z.B. die kostspieligen Außenanlagen. Die Datenbank zeigt auch genau auf, wieviel Geld für Werkzeuge oder Kleinkram draufgeht...

Schwierigkeiten
...gab es einige! Wer noch nie ein Haus gebaut hat und keinen Handwerksberuf gelernt hat, muss sich in viele Gewerke erst einarbeiten. Es gibt niemanden, der dem Häuslebauer zeigt, wie es geht und die Ratschläge der Handwerker sind erfahrungsgemäß nicht immer unbedingt die Besten. Bei allen Arbeiten muss immer weit in die Zukunft geplant und gedacht werden und trotzdem gehen wichtige Dinge vergessen und müssen später mühsam noch gerettet werden. Ohne Jens' Erfindungsreichtum wäre bei uns einiges den Bach hinunter gegangen!

Würdet ihr es noch einmal machen?
Diese Frage wird ja immer wieder gerne gestellt... Bei Jens dürfte die Antwort ein klares "Ja" sein, denn auch wenn die letzten Jahre sehr sehr stressig waren, hat ihm der Ausbau bei aller Arbeit viel Spaß gemacht. Für ihn ist ein Lebenstraum in Erfüllung gegangen. Bei mir ist die Antwort eher "Nein". Sicher ist es schön ein eigenes Haus zu haben, doch ich habe die Belastung der letzten beiden Jahre insgesamt als zu hoch empfunden und weiß, was uns in den nächsten Monaten noch bevorsteht. Ein Hauch von einem "Ja" gibt es für die schönen Grillabende und die Freude auf den künftigen Garten...


Ein dickes fettes "DANKE"...

...an unsere privaten freiwilligen Helfer, die uns an einigen Tagen unterstützt haben (und teilweise noch unterstützen):

Micha, Bruder und Schwager, der nicht nur Strippen ziehen kann, sondern unsere größte Hilfe war und ist...
Dennis, unser neuer Nachbar, mit vielen guten Tipps und tatkräftigem Zupacken während des Ausbaus der beiden Wohnungen
meine Mutter, die uns des öfteren mit Essen versorgt hat und mir immer noch die Bügelwäsche abnimmt und hilft, wo immer sie es kann
Arne und sein Vater, die zwei Wochen Urlaub geopfert haben, um beim Beplanken im EG zu helfen


Was wir gut fanden...

Unser Berater bei Massa-Haus in Aschaffenburg-Nilkheim, Herr Ziemlich. Er hat alle Berichte über Verkaufsberater im Internet Lügen gestraft und sich absolut zuverlässig und engagiert um uns gekümmert. Gleiches gilt für unseren Kundenberater bei Massa-Haus in Simmern, Herrn Krönert, der sich jederzeit um praktikable Lösungen gekümmert hat und unseren Bauleiter, Herrn Buhlmann (schade, dass er nicht die Ausbaubesprechung mit uns machen konnte). Ein Pluspunkt zusätzlich wird für die superschnellen Mängelbeseitigungen vergeben!

Unser Finanzierer, Herr Kiefer. Er hat sogar von Thailand aus für uns nachgesehen, ob unser Antrag bei der DiBa durchgekommen ist und war bereits zwei Tage nach seiner Rückkehr schon wieder bei uns. Er hat richtig mitgefiebert und war einfach supernett!

Unser Architekt, Herr Werdecker. Auch hier hatten wir im Internet einiges an Kritik an den von Massa vermittelten Architekten gelesen, aber davon traf bisher null und gar nichts zu. Den Termin mit uns hat er sofort nach dem Auftrag durch den Berater getroffen, die Pläne waren sehr schnell fertig und alle Änderungen und Wünsche wurden soweit technisch möglich, problemlos berücksichtigt. Nach der Schrecksekunde mit der Bauaufsichtsbehörde waren die neuen Pläne innerhalb von Stunden dort und auch auf der Baustelle war er zur Stelle. Bisher haben wir jederzeit kurzfristig Termine bei ihm bekommen, auch wenn sein Terminkalender schon randvoll war. Ihm gebührt bisher mit das größte Dankeschön!

Pauschal die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde Altenstadt. Ganz abgesehen von der bürgerfreundlichen Öffnungszeiten haben wir bisher noch keine Behörde erlebt, bei der so schnell, freundlich und hilfsbereit gehandelt wird. Egal ob es um eine Wasseruhr, Auskünfte, Pläne oder ein Parkverbot geht - hier wird einem kompetent geholfen, ohne viel Bürokratie!

Tadellos hat bisher auch die Firma Giegerich gearbeitet, die unsere Baugrube ausgehoben hat und das Abwasser angeschlossen hat. Über das Verfüllen schweige ich lieber, das war nicht ganz so wie gewünscht... Dafür haben sie den Anfüllschutz ordentlich mitverarbeitet.

Die Truppe der Firma Weber, die unseren Keller gestellt hat, war klasse. Neben der prima Arbeit, die sie gemacht haben, hat uns vor allem gefallen, dass sie die Baustelle komplett aufgeräumt verlassen haben und absolut keinen Müll zurückgelassen haben!
Allerdings sollte man jede Rechnung sehr genau prüfen...

Der Aufbautrupp der Firma Massa, die pünktlich, zuverlässig, schnell und dabei sehr genau waren. Wenn man bei Massa mal darüber nachdenken könnte, den anfallenden Dreck am Ende genauso mitzunehmen wie die Kellerbauer, gäbe es sogar eine eins. Warum können die das und Massa nicht???

Die Verwirklichung unserer Energieideen mit Oeko-Energie. Der Start war etwas holprig, keiner wollte uns glauben, dass wir so schnell die Sachen schon brauchen, wir mussten ellenlange Fragebögen ausfüllen und Werte angeben, die wir noch überhaupt nicht wussten und bekamen sehr lange kein Angebot, was uns bei der Finanzierung sehr behindert hat - aber nach einem endlich zustandegekommenen Gespräch zwischen ökologischem Autofahrer auf der einen und Ökoenergie Verkaufendem auf der anderen Seite hatten wir innerhalb von einem Tag unsere Angebote. Danach wurden wir sehr ausführlich und kompetent beraten und können uns auch auch jetzt nach der Lieferung noch jederzeit mit Fragen an Herrn Oberholz wenden. Für uns ist natürlich oberpraktisch, dass der Sitz der Firma nur grade auf der anderen Seite der Autobahn ist...

Beim Fundament gießen war die Firma DeCandido wirklich klasse, aber beim Anbringen unserer Kaltklebebahnen zur Kellerisolierung ist irgendwas schiefgelaufen! Die Bahnen lösen sich jetzt, nach knapp vier Monaten an drei Seiten des Hauses komplett ab. Die Firma hat hier als Subunternehmen unserer Kellerbaufirma gearbeitet, wir haben den Mangel auch dort am 02.02.06 reklamiert. Erst nach ELF Wochen hat sich die Firma das erste Mal gemeldet und angekündigt, den Schaden in der 18. oder 19. KW beheben zu wollen. Über diese lange Wartezeit haben wir uns ziemlich geärgert. Aber in der 21. KW wurde der gesamte Schaden einwandfrei behoben. Die Firma hat das Ablösen der Bahnen damit begründet, dass sofort danach die Kellerdämmung hätte angebracht werden müssen. Gesagt hat das aber vorher nie jemand, zumal wir unseren Keller zuerst auch überhaupt nicht noch zusätzlich dämmen wollten... Na ja, Hauptsache es ist jetzt alles wieder im grünen Bereich...


... und was wir nicht so toll fanden

Die Auffassung vieler Handwerker, wie man eine Baustelle hinterlässt! Während die Kellerbauer wirklich jeden Krümel Müll wieder mitgenommen haben, sah das schon beim Massa-Hausaufbautrupp ganz anders aus. Nach der Leistungsbeschreibung sollte das gesamte Haus besenrein übergeben werden, in der Realität sah das so aus, dass im OG zwar mal halbherzig mit einem Besen herumgewedelt wurde, der ganze Dreck aber nur in eine Ecke geschoben worden war. Unter dem beim Hausaufbau angefallenen Müll wie Nägel und Holzreste fanden sich dann aber auch die angefaulten Reste der Mittagspausen, was bei mir nicht unbedingt zu Freudenbekundungen geführt hat. Im EG wurde überhaupt nichts zusammengeräumt und auch rings ums Haus war eine einzige Müllhalde. Hier kommen auf die Bauherren neben der Arbeit auch noch mal ordentlich Kosten für die Entsorgung zu. Und das steht wiederum nur ganz klein in der Leistungsbeschreibung.
Und was mir im wahrsten Sinne des Wortes gewaltig stinkt ist die Tatsache, dass alle rauchenden Handwerker meinen, sie könnten im Haus rauchen und die Kippen einfach auf den Boden schmeißen! Es mag zwar noch eine halbe Baustelle sein, aber Jens und ich rauchen nicht und ich finde den Qualm einfach ekelhaft. Unsere Helfer und Freunde gehen auch vor die Tür, da haben wir sogar extra einen Sandeimer für die Kippen hingestellt, aber das interessiert die Handwerker nicht im geringsten.

Über die Gerüstbaufirma Hepp hatten wir schon einiges gelesen, nicht immer unbedingt positiv. Leider hat sich das bestätigt. Angefangen bei den fehlenden elementaren Höflichkeitsfloskeln wie "Guten Morgen" bis hin zum völligen Desinteresse bei unserer Bitte, das Gerüst doch bitte so zu stellen, dass die Kellerfenster frei bleiben. Eingebracht hat uns das einen Riesenärger am letzten Tag der Hausstellung, weil dadurch die Rigipsplatten nicht angeliefert werden konnten. Nach einem gewaltigen Donnerwetter seitens des Bauherrn war das Gerüst dann zwei Tage später verschwunden...
Im Mai war die Firma Hepp dann noch einmal vor Ort und hat unser Haus verputzt. Das wurde insgesamt schnell und ordentlich erledigt, sogar den größten Teil des Mülls haben die Handwerker wieder mitgenommen

Das man sich auf die Kostenschätzungen von Massa über die Gesamtkosten des Hauses überhaupt nicht verlassen kann. Die Summe der Posten, die bei Massa unter "Baunebenkosten" fallen und pauschal mit etwa 10.000 Euro angesetzt werden, haben wir bestimmt um das dreifache überschritten! Die letztendlichen Kosten werden auf diesen Seiten nach Abschluß des Projektes auch noch mal eine Rolle spielen...

Die Tatsache, dass Massa erst jetzt damit herausrückt, dass sie das Gerüst nur bis 50 cm unter die Kellerdecke stellen. Von diesen Zusatzkosten war bisher nie die Rede. Bei genauem Suchen konnte man es dann ganz klein und ganz weit hinten in der Leistungsbeschreibung finden. Ich finde das unfair, weil man bei Hanglage absolut nichts dagegen machen kann...
Außerdem finde ich es schon etwas seltsam, dass man uns keinen Liefertermin für das Haus geben wollte, bevor die Kellerfertigmeldung eingegangen ist und dann eine Lieferzeit von 4-6 Wochen als derzeit üblich genannt wurde - während bei anderen Kunden, noch bevor der Keller überhaupt gestellt wurde, ein Liefertermin innerhalb einer Frist von 14 Tagen möglich ist.

Die mangelnde Reaktion auf Anfragen. Egal ob Tiefbauer oder Vermieter von Bautoiletten, selbst Internetformulare deuten nicht unbedingt auf Schnelligkeit hin. Gerade bei den Tiefbauern gaben von fünf per normaler Post angeschriebenen Firmen ganze vier kein Angebot ab. Erst auf telefonische Nachfrage kam immerhin noch ein Angebot. Die berühmte Firma für Bautoiletten hat auf die Angebotsanfrage im Internet überhaupt nicht reagiert. Eigentlich brauchen sich die Firmen über schlechte Auftragslagen dann auch nicht zu beschweren!

Was ich persönlich auch ziemlich lästig finde ist die Tatsache, dass man eigentlich immer dabei sein muss, wenn Firmen Arbeiten ausführen, sonst läuft garantiert irgendwas schief... Und dabei spielt es keine Rolle, ob man beim Auftrag genaue Anweisungen hinterlassen hat. Die, die dann letztendlich auf der Baustelle arbeiten, wissen meistens nichts davon.

Die Balkonfirma Leeb aus Österreich. Der hiesige Verkaufsberater war nett und konnte uns davon überzeugen, dass ein Balkon zum Selbstaufbau kein Problem wäre. Leider hat er die notwendigen Maße für die Standsäulen zu einem Zeitpunkt genommen, als der Keller noch nicht wieder aufgeschüttet war, so dass wir nun hinter dem Haus unter dem Balkon eine hässliche Senke haben, die wir nicht verfüllen können, da sonst die Holzständer des Balkons faulen.
Der Balkon wurde dann viel zu früh geliefert und staubte viele Monate im Keller vor sich, das größte Teil mussten wir sogar in eine benachbarte Scheune auslagern.
Für uns aber in keinster Weise nachvollziehbar war die Tatsache, dass es für den Aufbau der gesamten Unterkonstruktion keine Anleitung oder auch nur den Hauch einer Hilfe gab! Für die Montage des Balkongeländers gibt es sogar ein VHS-Video (für das wir uns extra einen Videorecorder ausleihen mussten), aber für den Unterbau haben wir selbst auf mehrmalige Nachfrage lediglich eine sehr knappe Anleitung für einen Carport erhalten. Angeblich sollte dieser baugleich sein, was schlichtweg falsch war. Ohne Jens Erfahrung hätten wir nachträglich noch mal 2.500 Euro für den Aufbau hinblättern müssen...